Die Strecke meiner Campingreise um das Ijsselmeer führte von Amsterdam nach Nordosten, an Almere und Lelystad vorbei nach Makkum, wo der Abschlussdeich das Ijsselmeer von der Nordsee trennt. Für die Rückfahrt folgte ich dem Westufer zurück nach Amsterdam.
Insgesamt umfasst die Strecke knapp 300 Kilometer. Sie können sich also reichlich Zeit lassen, mehrere Tage auf Campingplätzen verbringen und die bezaubernde Natur der Region genießen.
Meine Reise rund um das Ijsselmeer: Amsterdam und Südostufer
In Amsterdam verbringe ich stets einige Tage, da mir die Stadt mit ihrer Lebendigkeit einfach sehr gut gefällt. Ich spaziere gerne durch das Hafenviertel, kehre in Restaurants ein und schaue den Segelbooten beim Ein- und Auslaufen zu.
Wenn Sie das erste Mal in Amsterdam sind, empfehle ich Ihnen den Besuch im Rijksmuseum. Dort findet sich die mit Abstand wichtigste Kunstausstellung der Niederlande.
In dieser Galerie sind quasi alle Maler vertreten, die das kleine Land an der Nordsee hervorgebracht hat: Jan Vermeer, Frans Hals, Jan Steen und natürlich Rembrandt van Rijn werden Ihnen dort mit ihren Werken präsentiert.
Nachdem ich mein Wohnmobil in Empfang genommen habe, geht es zunächst nach Osten aus der Stadt heraus und auf direktem Wege zur Hollandse Brug, der Brücke, die das Ijmeer vom Gooimeer trennt.
Diese einmal überquert, mache ich meinen traditionellen Stopp im kleinen Hafenort Almere, etwa 35 Kilometer von Amsterdam entfernt.
Abseits der Autobahn erreichen Sie am Rande des Naturschutzgebietes Oostvaardersplassen schnell ein ruhiges Plätzchen zum Entspannen. Man darf das Areal allerdings nur auf kleineren Wanderrouten betreten.
Oostvaardersplassen : Entspannung mitten in der Natur
Übernachten können Sie am Muiderzand-Campingplatz an der Marina oder aber im Waterhout an einem kleinen See im Zentrum.
Letzteres ist mein persönlicher Favorit, weil Sie direkt von Ihrem Stellplatz ins Wasser springen können. Außerdem ist der Service für Wohnmobilurlauber sehr umfangreich. In der Hauptsaison kostet eine Parzelle mit Strom etwa 25 Euro für zwei Personen.
Auf dem Oostvaarders-Deich führt eine schöne Landstraße am gleichnamigen Naturpark vorbei, von der aus man einen schönen Blick auf die Vogelbrutstätten und das Markermeer erhaschen kann. Am Ende des Deichs befindet sich nach ca. 35 Kilometern bereits Lelystad, die Hauptstadt der Provinz Flevoland. Ein wirklich idyllischer Ort zum Segeln.
Meist lasse ich das Wohnmobil für einige Tage hier oder in Almere und beginne vom Hafen in Lelystad aus ein paar kleinere Segeltrips auf das Ijsselmeer hinaus. An der Küste gibt es mehrere Campinganlagen und sogar einen Golfklub, auf dem ich bisweilen ebenfalls versuche, mein Handicap zu verbessern.
Ein Kleinod, das ich erst kürzlich in der Nähe entdeckt habe, ist das Museum Schokland im 30 Kilometer entfernten gleichnamigen Ort. Auf der kleinen Insel wohnen nur noch wenige Personen – heute dient das Gebiet weitgehend als archäologische Stätte und Naturmonument.
Von Schokland zum Abschlussdeich
Nach Ihrem Zwischenstopp in Schokland können Sie entweder landeinwärts in den sumpfreichen Nationalpark Weerribben-Wieden oder an die Ijsselmeerküste nach Urk fahren. Als großer Wassersportfan halte ich mich natürlich ans Meer: Lemmer, ca. 30 Kilometer von Schokland entfernt, ist meine bevorzugte Destination.
Der Ort ist geradezu legendär in der Segel- und Surfszene, da er über hervorragende Voraussetzungen zum Sporttreiben verfügt. Anlegestellen und Wassersportschulen, Campingplätze und bezaubernde holländische Restaurants machen für mich den Reiz an Lemmer aus.
Nördlich von Lemmer sind zudem die vielen kleinen Seen, wie z. B. das Slotermeer und das Tjeukemeer, lohnenswerte Ausflugsziele. Zum Baden kann man sich an den Stadtstrand in der Nähe des Jachthafens begeben oder etwas aus der Ortschaft herausfahren und sich dort entspannen.
Von Lemmer aus sind es nur noch etwa 45 Kilometer bis Makkum am Abschlussdeich. Unterwegs können Sie den Blick über den mächtigen Damm hinweg auf die offene Nordsee genießen.
Auch hier gibt es gute Campingplätze für Wohnmobilreisende, beispielsweise das CV Recreatiecentrum De Holle Poarte. Das beste an dieser Anlage ist ihre Nähe zum Hafen.
Am benachbarten Strand gibt es außerdem mehrere Surfshops, die meines Erachtens einen sehr umfassenden Service bieten. In den letzten Jahren habe ich als eigentlich unerfahrener Surfer sehr viele Fortschritte bei den Angeboten in Makkum machen können.
Bei dem Surfspot handelt es sich nämlich um ein sogenanntes Stehrevier, Sie können also auf Kniehöhe weit ins Meer hineinlaufen – die besten Bedingungen für Anfänger.
Über den Abschlussdeich zurück nach Amsterdam
Über 30 Kilometer ist der Abschlussdeich lang, ein mächtiger Sperrdamm, der die Städte am Ijsselmeer vor den Fluten der Nordsee schützt. Von dem Bauwerk aus können Sie während Ihrer Fahrt auf die Nordseeinseln Texel und Vlieland blicken und erreichen nach kurzer Zeit das Hafenstädtchen Den Oever.
Mich zieht es in der Regel weiter, entweder nach Hoorn oder Enkhuizen, beide ebenfalls für ihre guten Wassersportangebote bekannt. Vom Abschlussdeich benötigen Sie bis zu den Küstenstädten zwischen 30 und 45 Minuten.
Für mich sind Hoorn und Enkhuizen meist das Finale und die letzte Gelegenheit auf meiner Tour. Auf meinem Rückweg halte ich bisweilen in Edam-Volendam, einem idyllischen Dorf, das international für seinen Edamer-Käse bekannt ist.
Der traditionelle Käsemarkt findet zwischen Juli und August jeden Mittwoch von 10:30 bis 12:30 Uhr statt. Und er fasziniert mich jedes Mal. Vor allem, wie die Käsebauern ihre Ware mit kleinen Booten über die Grachten Edams transportieren, ist weltweit vermutlich einzigartig und wird in Holland so nur in Alkmaar und Hoorn gehandhabt.
Von Edam sind es nur noch 20 Kilometer, um Amsterdam zu erreichen, wo eine sehr erlebnis- und vor allem sportreiche Reise endet.
Hier ein Wohnmobil in den Niederlanden finden.