Für Naturliebhaber, Segler und Camping-Fans ist der Nordosten Polens das perfekte Reiseziel. Dort beeindruckt die vielfältige Pflanzen- und Tierwelt der Masuren, dieser bezaubernden Seenlandschaft zwischen den Städten Elk, Pisz, Mragowo, Ketrzyn, Wegorzewo, Olecko und Gizycko. Hier sind die Highlights der beliebten Urlaubsregion.
Mit dem Wohnmobil durch die Masuren: Rundreise durch den Nordosten Polens
Ein guter Startpunkt für die Reise ist Danzig. Die polnische Hafenstadt erreichen Sie mit dem Flugzeug, und auch Ihr Wohnmobil können Sie dort in Empfang nehmen. Bevor Sie in die Masuren aufbrechen, lohnt es sich, für ein paar Tage Danzig selbst anzusehen. Vor allem die Marienkirche und das Rechtstädtische Rathaus sollten Sie unbedingt besichtigen. Etwa 60 Kilometer südlich von Danzig kommen Sie auf dem Weg in die Masuren außerdem an Malbork vorbei. In dieser Ortschaft hatte der Deutsche Ritterorden im ausgehenden Mittelalter die größte Burg Europas errichtet. Eine Besichtigung der Anlage dauert etwa zwischen 90 Minuten und zwei Stunden.
Es kann eine Herausforderung sein, anschließend die gesamte Strecke nach Mragowo, dem Tor zu den Masuren, zu schaffen. Wir haben uns diesem Vorhaben gestellt und es angesichts der guten Straßenverhältnisse auch mühelos bis zum Abend gemeistert. Für die Übernachtung empfehlen wir den Campingplatz Cezar, der sich direkt am Czos-See befindet. Er macht sich hervorragen als Einstieg für eine Rundreise durch die Masuren ist.
Hier können Sie sich beim Baden entspannen und die historische Altstadt mit der St.-Adalbert-Kirche aus dem 19. Jahrhundert besichtigen. Ein Muss ist natürlich die polnische Küche. Den herzhaften Schmoreintopf Bigos und Piroggen mit Schmand sollten Sie unbedingt kosten.
Von Mragowo nach Norden zum Mauersee
Etwa 30 Kilometer hinter Mragowo, vorbei am Juno-See, liegt Ketrzyn. Die typische Backstein-Architektur der kleinen Stadt lässt sich zum Beispiel an der Ordensburg und der St.-Georgs-Kirche bestaunen. Rund 20 Kilometer in Richtung Pilwa sollten Sie einen Stopp am Labap-See einplanen.
Hier kommt echtes Masuren-Feeling auf: Das Gewässer schließt sich an weitere Seen an. Weitere 20 Kilometer Richtung Norden liegt schließlich die Kleinstadt Wegorzewo. Der Name leitet sich übrigens vom polnischen Begriff für Aale ab. Warum, werden Sie gewiss herausfinden, wenn Sie eines der hiesigen Restaurants besuchen.
Der Mauersee ist ideal, um mit dem Segelboot hinauszufahren. Immerhin handelt es sich hier um das zweitgrößte Binnengewässer Polens, aus dem insgesamt 33 Inseln herausragen. Im Nordwesten erwartet Sie außerdem der Masurische Kanal, eine künstliche Wasserstraße, die Anfang des 20. Jahrhunderts bis nach Königsberg ausgebaut werden sollte, jedoch nie fertiggestellt wurde. Interessant ist die Anlage vor allem aufgrund ihrer alten Schleusen und Walzenwehre, die sich in die grüne Natur einfügen.
Campingplätze gibt es rund um den Mauersee und den Masurischen Kanal in großer Anzahl, beispielsweise können Sie Ihr Wohnmobil auf dem Campingplatz Kemping Rusalka abstellen, welcher sich an einem als Swiecajty bekannten Nebengewässer des Mauersees befindet. Das schöne an dieser Anlage sind die weitreichenden Angebote für Familien mit Kindern. Fußball- und Volleyballplätze, ein großer Spielplatz und Wassersportverleih, machen das Ambiente aus. Pro Camper bezahlt man letztlich auch nur zwischen vier und fünf Euro.
Weiterreise nach Olecko und Elk
Nach ein paar Tagen am Mauersee geht die Rundreise durch die Masuren weiter nach Olecko. Die Strecke ist etwa 70 Kilometer lang. Auf dieser Etappe fahren Sie am besten südlich den Mauersee entlang und biegen bei Mazuchowka auf die Landstraße 655 ab. Kurz darauf erreichen Sie Olecko am gleichnamigen See. Der Ort ist aufgrund seiner reichen Waldlandschaften in der Umgebung sehr lohnenswert. Im Herbst können Sie zum Pilzesammeln aufbrechen und im Sommer im See baden.
Ebenfalls interessant ist das 30 Kilometer südlich gelegene Elk. In diesem Städtchen lohnt sich ein mehrtägiger Aufenthalt, allein schon wegen der Schlossinsel mit der Burg des Deutschen Ordens. Das Eiland liegt auf dem Lyck-See und lässt sich beispielsweise mit dem Ruderboot erreichen. Empfehlenswert ist außerdem eine Fahrt mit der Schmalspurbahn, die bis nach Turowo und wieder zurück fährt.
Polens größter See: Sniardwy bei Pisz
Auf keiner Masuren-Rundfahrt fehlen darf der Sniardwy, mit 114 Quadratkilometern Polens größter See und ein absolutes Paradies für Wassersportfans. In der Nähe können Sie Ihr Lager in Pisz, etwa 60 Kilometer von Elk entfernt, aufschlagen. Bis zum Seeufer selbst sind es noch einmal 16 Kilometer, die sich mit dem Camper jedoch schnell zurücklegen lassen. Am Rande des Gewässers gibt es idyllische Waldgebiete und versteckte Badebuchten, darüber hinaus eine Reihe von Jacht- und Segelhäfen, von denen aus Sie die Wellen erobern können.
Unweit von Pisz verzaubert die Johannisburger Heide, die man auch bestens mit dem Pferd erkunden kann. Einen passenden Reiterhof in Pisz zu finden, ist nicht allzu schwer: Fragen Sie am besten direkt auf Ihrem Campingplatz nach. Zum Beispiel organisieren die Betreiber des Camp Pisz am Jablon-See auch Segelkurse, Windsurfverleihs, Kajaktouren und vieles mehr. Auf der Rückreise nach Danzig kommen Sie noch einmal an Mragowo und Olsztyn vorbei. Die Gesamtstrecke beträgt circa 260 Kilometer, ein Zwischenstopp kann daher sinnvoll sein.