Wer für seinen Job nicht mehr als einen Computer braucht, kann ihn überall mit hin nehmen. Dank Internet muss das Homeoffice keinesfalls immer „at home“ sein. Warum sollte man seinen Job nicht auch mal mit auf Reisen im Wohnmobil nehmen und einfach von unterwegs aus arbeiten? Wer im Büro arbeitet, assoziiert Reisen damit, den Job im Urlaub hinter sich zu lassen. Für mich als Online-Freelancer hingegen lässt sich das Reisen mit meinem Job vereinbaren, und so wird aus dem Urlaub ein Leben „on the road“.
Von unterwegs aus arbeiten und dabei die Welt sehen
Seit mehreren Jahren bin ich in der Weltgeschichte unterwegs und dabei besonders gerne im Wohnmobil. Als Online-Freelancer nehme ich verschiedene Aufträge an, seien es Reiseberichte, Übersetzungen oder Lektorate. Dabei brauche ich nicht mehr als einen Laptop und Zugang zum Internet. Aktenordner sind in digitalen Zeiten ausrangiert, und so habe ich im Wohnmobil immer genügend Platz, selbst in kleineren Campervan Modellen, wie sie z. B. in Neuseeland üblich sind. Wann und wo ich arbeite, entscheide ich spontan, mal mit meinem Laptop vor dem Wohnmobil, mal in einem Café, mal am Strand. Zu meinen Arbeitsplätzen über die letzten Jahre zählen unterschiedliche Länder und Lokalitäten, vom Aussichtspunkt in den ecuadorianischen Anden mit Blick auf einen Vulkan über die Traumstrände in Australien bis hin zu Cafés in Metropolen wie Mumbai, Kuala Lumpur, New York oder Paris. Aber auch zu Hause in Deutschland kann der Camper als Homeoffice dienen, sei es auf einer Rundreise durch die Heimat oder längerfristig auf einem Campingplatz.
Wo, wann und wie – das bestimme ich selbst
Neben der flexiblen Ortswahl meines Homeoffice bestimme ich als Freiberufler auch meine Arbeitszeiten und meinen Arbeitsaufwand. Ich bin nicht fest angestellt und suche mir meine Aufträge und Kunden selbst. So wähle ich nicht nur, zu welchen Uhrzeiten oder an welchen Tagen ich arbeite, sondern auch, wie viel ich insgesamt pro Monat arbeite. In den Ländern Lateinamerikas oder Asiens sind die Lebenshaltungskosten vergleichsweise gering, sodass ich weniger arbeiten, mehr sparen oder luxuriöser leben kann. Doch auch mit dem Wohnmobil unterwegs in Neuseeland, Australien, den USA oder innerhalb Europas kann ich günstig leben, denn meinen Schlafplatz und meine Küche habe ich immer dabei. Will ich mir etwas mehr Konsum gönnen, kann ich mehr Aufträge annehmen; will ich mehr Freizeit haben, arbeite ich entsprechend weniger.
Internetverbindung auf dem Campingplatz
Auch wenn ich manche meiner Arbeiten offline erledigen kann, so bin ich doch früher oder später auf eine Internetverbindung angewiesen. Da eine Verbindung per Kabel nicht nur unpraktisch, sondern zumeist nicht möglich ist, benötige ich WLAN oder 3G. Will ich mit dem Laptop im oder vor dem Wohnmobil arbeiten, so bedeutet dies für die Variante WLAN, dass ich dort parken muss, wo ich ein Signal empfange. Dies kann z. B. auf einem Campingplatz sein oder in der Nähe eines öffentlichen Hotspots. In Frankreich beispielsweise gibt es mehrere exzellent ausgebaute WLAN-Netzwerke, deren Signal man im ganzen Land von beinahe überall aus empfängt. Alternativ kann ich mein Homeoffice auch in Restaurants, Cafés, Bibliotheken oder an ähnliche Orte mit WLAN-Zugang verlagern.
Noch einfacher geht es mit 3G. Beinahe jedes Smartphone bietet heutzutage die Möglichkeit, als WLAN-Hotspot zu fungieren – Tethering nennt sich dies. Dies bedeutet, dass ich mit meinem Handy über UMTS online gehe, während sich mein Laptop per WLAN mit dem Smartphone verbindet. Somit hat der Computer indirekt über das Handy Zugriff auf das UMTS-Netzwerk. Geschwindigkeiten von 3G oder sogar 4G sind beinahe weltweit inzwischen Standard, und so ist die Verbindung oftmals gar schneller als der klassische Internetanschluss zu Hause.
Weltweit Zugang zum World Wide Web
Im Ausland unterwegs fallen für die UMTS-Nutzung hohe Roaming-Gebühren an, sodass diese Möglichkeit zu kostspielig wird. In nahezu jedem Land lässt sich aber inzwischen günstig eine lokale Prepaid-SIM-Karte ohne Vertragsverbindung erstehen, auch mit 3G. Die günstigsten Internetangebote sind in der Regel zeitlich befristete Datenpakete, die z. B. einen Monat gültig sind und zwischen 1 GB bis 5 GB Datenvolumen umfassen. Da ich für meinen Job lediglich E-Mails abrufen und einige Internetseiten aufrufen muss, sind solche Datenmengen aber ausreichend. Wenn das mal nicht der Fall ist, kann das verfügbare Volumen jederzeit schnell und einfach wieder aufgeladen werden.
Dank 3G kann ich meinen Job dann tatsächlich überall mit hinnehmen, solange ich das Netz meines Mobilfunkanbieters empfange. Sei es mit dem Laptop am Strand in Panama, auf einem Berg im Himalaja oder in einem Park in Berlin – unterwegs zu arbeiten bedeutet Flexibilität und Freiheit. Mein Homeoffice schlage ich dort auf, wo es mir gefällt, bis ich dann die Lust verspüre, weiterzuziehen.