Einhundert Prozent Naturholz – Eine einzigartige Bauweise
Schon das Äußere des „Wohnwagon“ macht klar, dass es sich dabei um keinen gewöhnlichen Wohnwagen handelt. Statt Metall, Plastik und Aluminium verwendet das Team um Theresa Steininger und Christian Frantal ausschließlich natürliche Materialien aus der Region: Holz von Lärche und Fichte für Wände und Karosserie, Schafwolle als Dämmstoff.Nicht nur Wohnraum, sondern ein mobiles Kraftwerk
Eine der größten Herausforderungen beim Bau eines autarken Wohnraumes in unserer heutigen Zeit, in der man auf Laptop, Smartphone und Co. nicht mehr verzichten kann, ist es, für eine unabhängige Stromgewinnung zu sorgen. Noch ist die Technik nicht so weit, jede Art Stromverbrauch durch natürliche Energiequellen zu decken. Auf dem Dach des „Wohnwagon“ sind vier Hochleistungs-Photovoltaikpanele montiert. Jedes dieser Panele wandelt Sonnenenergie in bis zu 300 Watt Strom um – das entspricht einer Gesamtleistung von bis zu 1,2 Kilowatt (1,2kWp). Diese Stromerzeugung auf dem Wohnwagen-Dach ist enorm – sie deckt den Verbrauch von Laptop, LED-Beleuchtung, Handy-Ladestation, Wasserkocher, Kühlschrank und Radio. Mehrerzeugter Strom von sonnigen Tagen wird in der Batterie des „Wohnwagon“ für wolkige Tage gespeichert.Innovativer Wasserkreislauf und Bio-Toilette – Ein ausgeklügeltes System
Das wohl faszinierendste am „Wohnwagon“ ist das ausgeklügelte System des innovativen Wasserkreislaufes, der den Camper rund um die Uhr mit frischem Wasser versorgt – ohne jegliche Wasserzufuhr aus externen Quellen versteht sich. Dieses Kreislaufsystem haben die Entwickler von „Wohnwagon“ zusammen österreichischen Forschungseinrichtung ausgetüftelt. In seinen Rohren und Tanks bewegt er insgesamt fast 650 Liter zwischen Dach, Dusche und Tanks im Boden. Auf dem Flachdach wird das Regenwasser gesammelt und gereinigt. Für sauberes Wasser sorgen natürliche Sumpfpflanzen, wie sie in jedem Fluss oder Bach das Wasser reinigen. Die „Wunderwerke aus der Natur“ entziehen Bakterien und Verunreinigungen aus dem Wasser, sorgen für eine zusätzliche Dämmung, dienen im Sommer als natürliche Klimaanlage, verlängert die Lebensdauer der Dachhaut und bietet Bienen ein Zuhause. Doch nicht nur das Regenwasser wird von den Wunderpflanzen aufbereitet. Das benutzte Dusch- oder Waschwasser wird gesammelt und zurück aufs Dach gepumpt. Dort durchläuft es den Wasserkreislauf wieder von vorne – Reinigung durch die Sumpfpflanzen, Lagerung im Wassertank, Wasser in der Dusche. Ein perfekter Kreislauf.Gemütliche Innenausstattung und intelligente Heizung
Selbst die Heizung von Innenraum und Wasser funktioniert größtenteils autark. Der Badeofen, ein Warmwassertank mit 100 Litern Inhalt, ist mit einem Wärmetauscher ausgestattet. Dieser ist direkt mit der Solaranlage auf dem Dach verbunden und erhitzt das Wasser an sonnigen Tagen mit Solarenergie. Reicht der Sonnenschein nicht aus, kann mit einfachem Brennholz zugeheizt werden – das einzige Zusatzmaterial, das der Camper für den Energie-Kreislauf des „Wohnwagon“ hinzukaufen muss. Der Badeofen erhitzt allerdings nicht nur das Wasser für die Dusche. Im Winter gibt er kontinuierlich Wärme an den Wohnraum ab, um diesen zu beheizen. Für den Sommer gibt es den sogenannten „Anorak“, der den Badeofen abschirmt, um den Innenraum nicht aufzuheizen. Was der „Wohnwagon“ neben seiner innovativen Funktionalität und Nachhaltigkeit noch zu bieten hat? Allerhöchsten Wohnkomfort! Wie es schon die natürlich robuste Außenansicht zeigt, ist auch der Innenraum absolut gemütlich konstruiert. Warme Farben und moderne, handgefertigte Möbel machen den Wohnbereich mehr als nur gemütlich.Die Vision des guten Lebens
Vor beinahe 100 Jahren postulierte der bekannte Ökonom John Maynard Keynes die These des „guten Lebens.“ Anstelle von Verschwendung und steigendem Verbrauch sollen sich die Menschen, sobald die Wirtschaftskraft der Volkswirtschaften ausreicht, die grundlegenden Bedürfnisse zu stillen, auf das „gute Leben“ besinnen. Das bedeutet, sich auf die zum Leben notwendigen Sachen wie Wohnraum, Hygiene, Nahrung und so weiter zu besinnen und aufzuhören, „immer mehr zu wollen.“ Diese Idee des „guten Lebens“ ist die Vision, die der Entwicklung des „Wohnwagon“ zu Grunde liegt.Here you can read our article in English!
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