Du benötigst dringend Tapetenwechsel und sehnst dich nach Sonne und Meer? Eine Wohnmobil-Rundreise durch Montenegro wird dich sicher nicht enttäuschen. Das glasklare Wasser der Adria, stille Buchten, verträumte Fischerdörfer und malerische Strände charakterisieren den kleinen Balkanstaat Montenegro ebenso wie lebendige Städte mit imposanten Bauten oder wilde Naturlandschaften. All dies lässt sich in Campingbus oder Wohnwagen besonders intensiv und flexibel erleben.
Ganz ohne Gruppenzwang, festgelegte Ausflugs- und Essenszeiten bietet eine Wohnmobiltour durch Montenegro eindrucksvolle Naturnähe und ganz viel Raum für Entspannung und atemberaubende Aktivitäten wie Wandern oder Paddeln. Die folgenden Zeilen möchten dir Inspirationen und praktische Tipps für einen gelungenen Campingurlaub in dem kleinen Staat auf dem Balkan geben.
Urlaubsvorbereitungen – Das passende Wohnmobil, und die beste Reisezeit
Bevor das Abenteuer Wohnmobilurlaub in Montenegro beginnen kann, müssen ein passendes Wohnmobil gefunden und die Etappen der Anreise-Route festgelegt werden. Die Frage nach einem passenden Wohnmobil ist schnell geklärt. Ob du allein, mit Familie oder deinem Hund auf Reisen gehen möchtest, bei Campanda kannst du das Wohnmobil mieten, das punktgenau zu dir, deinen Reiseplänen und deinen Bedürfnissen passt.
Die beste Reisezeit für Camping an der Balkanküste sind die Monate von Anfang Mai bis Ende September, wobei die Hochsaison im Juli und August für Ruhe suchende Camper weniger optimal ist. Auch sind in den warmen Hochsommer-Monaten die ohnehin nicht allzu zahlreichen Wohnmobil-Stellplätze noch knapper als im Rest des Jahres. Allerdings bietet der kleine Balkanstaat, dessen Name sich vom venetischen montagna negra (schwarzer Berg) ableitet, auch während der Hochsaison eine wohltuende Alternative zu den überfüllten Stränden in Kroatien oder Bosnien.
Klimatische Eckdaten von Montenegro im Durchschnitt:
- Mai: 15 bis 24 Grad Celsius Lufttemperatur, 8 Sonnenstunden/Tag, 9 Regentage
- Juli: 22 bis 32 Grad Celsius Lufttemperatur, 11 Sonnenstunden/Tag, 4 Regentage
- September: 18 bis 27 Grad Celsius Lufttemperatur, 8 Sonnenstunden/Tag, 6 Regentage.
Das Wasser der Adria hat während der genannten Monate eine Temperatur von 25 bis 28 Grad und ist auch noch im Oktober zum Baden bestens geeignet.
Anreise als spannendes Urlaubserlebnis – Imposante Reiserouten
Für die Wohnmobiltour nach Montenegro bieten sich verschiedene Reiserouten an, die den Campingurlaub vom Tag der Abreise an zu einem interessanten Erlebnis werden lassen. Deshalb lohnt es sich, genügend Zeit für Zwischenstopps in Österreich oder auch Kroatien einzuplanen, damit der Campingurlaub seine ganz eigene, individuelle Note erhält.
Die mit gut 1.200 Kilometern kürzeste Route beginnt in München und führt über Österreich, Slowenien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina nach Montenegro. Die reine Fahrtzeit beträgt mindestens 16 Stunden und kann, bedingt durch die gewöhnungsbedürftigen Straßenverhältnisse in Bosnien-Herzegowina, durchaus noch zwei bis drei Stunden zulegen.
Wenn du die Wohnmobil-Rundreise nach Montenegro in Hamburg starten möchtest, bietet sich die besonders abwechslungsreiche, knapp 2.000 Kilometer lange Route über Tschechien, die Slowakei, Ungarn und schließlich Serbien an. Als reine Fahrtzeit hierfür kannst du gut 22 Stunden kalkulieren. Diese Streckenführung ist auch bei Reisebeginn in Berlin empfehlenswert, in diesem Falle um etwa 300 Kilometer verkürzt.
Wenn du Serbien passiert hast, empfehlen sich die gut ausgebauten Grenzübergänge Pljevlja, Bijelo Polje oder Rozaje zur Einreise ins Urlaubsland. Diverse kleinere Grenzübergänge werden nur von Einheimischen benutzt.
Tipp: Die Tankanzeige im Campingbus verdient besondere Beachtung. Während in den Küstengebieten Montenegros ausreichend Tankstellen vorhanden sind, ist ihr Netz im Landesinneren eher dünn. Es lohnt sich, rechtzeitig nachzufüllen.
Auch auf den Straßen Montenegros gilt ein Tempolimit. Für Wohnmobile gilt:
- innerhalb geschlossener Ortschaften 50 Kilometer pro Stunde,
- außerhalb geschlossener Ortschaften 80 Kilometer pro Stunde,
- auf Schnellstraßen 100 Kilometer pro Stunde bei einem Gewicht bis zu 3,5 Tonnen.
Sveti Stefan, Kotor, Ulcinj und Morinj – Malerische Orte und beschauliche Strände an der Adriaküste
Auf deiner Wohnmobil-Rundreise durch Montenegro sind die romantischen Fischerdörfer und malerischen Strände an der Adriaküste ein unvergesslicher Höhepunkt.
Sveti Stefan ist eine kleine, vorgelagerte Adria-Insel. Einst schützende Unterkunft vor türkischen Angriffen für Frauen und Kinder, präsentiert sich das ehemalige Fischerdorf heute als nobler Ferienort. Selbst Marilyn Monroe soll hier Sonne und Meer genossen haben. Die mittelalterlichen Gebäude im Zentrum der durch einen Damm mit dem Festland verbundenen Insel verleihen dem Dorf einen sehr eigenen Charme.
Weit günstiger als Übernachtungen in den Nobel-Hotels von Sveti Stefan ist Camping auf dem Platz Crvena Glavica, der über 70 Wohnmobil-Stellplätze verfügt. Für seine eher zweckmäßige Einrichtung entschädigt die Lage in direkter Nähe zum Meer. Etwas mehr Komfort und einen wunderbaren Blick über die Meeresbucht bietet der Campingplatz von Petrovac, dem Drehort für den James-Bond-Film „Casino Royale“.
Gut zu wissen: „Wildes Campen“ und das Aufstellen des Wohnmobils außerhalb von Campingplätzen bedürfen in Montenegro einer speziellen Genehmigung. Fehlt diese, werden empfindliche Strafgebühren erhoben.
Einige Kilometer weiter südwestlich befindet sich die Bucht von Kotor, eine der schönsten an der Adriaküste von Montenegro. Verträumte Ortschaften und die Stadt Kotor selbst werden von schroffen Gebirgszügen umsäumt. Eine atemberaubende Szenerie, die der Bucht die Bezeichnung „südlichster Fjord Europas“ einbrachte. Das historische Zentrum von Kotor wurde wegen seiner bezaubernden Schönheit in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Von hier aus lohnt sich der Aufstieg zum Castle of San Giovanni, von dem aus sich vor allem am Nachmittag ein unvergesslicher Ausblick bietet. Weitere Höhepunkte, hauptsächlich für Katzenliebhaber, sind ein Katzenmuseum und der Katzenpark.
Empfehlenswert ist hier das Autocamp Naluka Morini im nahegelegenen Dorf Morinj. Der kleine Platz besitzt nur knapp 30 Wohnmobil-Stellplätze, ist eingebettet in eine beschauliche Naturlandschaft und liegt direkt am Meer. Ein kleiner Lebensmittelshop sorgt für dein leibliches Wohl. In Morinj befindet sich auch das ‚Catovica Mlini‘, eines der bekanntesten Fischrestaurants der Bucht. Sehenswert sind die historischen Steinhäuser des Ortes, die aus dem frühen 18. Jahrhundert stammen. Sie zeugen davon, dass Morinj einst ein von Venezianern regierter Seefahrerort gewesen ist.
Ulcinj ist die südlichste Stadt des zauberhaften Balkanstaates. Ein Großteil der Bevölkerung ist albanischer Abstammung und ein Muezzin ruft zum Gebet. Der recht einfache Campingplatz von Ulcinj heißt Safari Beach Camping und befindet sich in einem schattigen Pinienwald direkt an einem 13 Kilometer langen weißen Sandstrand mit Sonnenliegen. Unter Kite- und Windsurfern gilt er als absoluter Geheimtipp, denn moderate Winde und eine günstige Thermik bieten ideale Surf-Bedingungen.
Kormorane, Pelikane und Seerosen am Skadar See
Bei deinem Wohnmobilurlaub in Montenegro sollte der Skadar See, der als einzigartiges Natur-Juwel gilt, unbedingt einen Platz auf der Bucket List finden. Schon der Weg dorthin, vom romantischen Küstenort Bar mit dem Campingbus über die Panoramastraße Nummer 3, ist ein aufregendes Urlaubserlebnis.
Der 48 Kilometer lange und 14 Kilometer breite Skadar See bildet die Grenze zwischen Montenegro und Albanien. Er ist der größte See auf dem Balkan und gemeinsam mit dem Gardasee der größte, allerdings auch der jüngste, See Südeuropas. Das milde, mediterrane Klima in dieser Region bietet Kormoran und Pelikan optimale Lebensbedingungen. In Frühjahr und Herbst werden die Ufer des Sees von unzähligen Zugvögeln aus Nordeuropa bevölkert. Ornithologen haben etwa 260 Vogelarten gezählt.
Unbedingt empfehlenswert ist außerdem eine ausgiebige Bootstour auf dem Skadar See. So kannst du am besten die großflächigen Seerosen-Felder erkunden. Vielleicht steht dir der Sinn aber auch nach einer zünftigen Angeltour. Neben vielen anderen Fischarten ist der See berühmt für seine riesigen Karpfen.
Als Stellplatz für deinen Wohnwagen bietet sich der kleine, aber gut ausgestattete Campingplatz Virpazar an. Er verfügt über 25 Wohnmobil-Stellplätze und besitzt ein tolles Ambiente für zünftige Grillabende, an denen der Angler seinen Fang stolz präsentieren kann.
Durmitor Nationalpark – Gebirgszüge mit dem Camper erkunden
Tiefe Schluchten und glasklare Bergseen, umgeben von einem imposanten Gebirgsmassiv – so lautet der Steckbrief des malerischen Durmitor Nationalparks im Norden Montenegros. 120 Kilometer entfernt von Podgorica, der Hauptstadt Montenegros, sorgen mehr als 40 Erhebungen über der 2000er-Grenze für atemberaubende Ausblicke und einzigartige Eindrücke. Eine 80 Kilometer lange Ringstraße macht das Gebirgsmassiv zugänglich für eine Wohnmobil-Rundreise durch Montenegro.
Faszinierend sind die 18 Gletscherseen, die im Durmitor Nationalpark verteilt sind. Unter ihnen erlangte der Crno Jezero, der Schwarze See, besondere Berühmtheit. Und dies nicht nur wegen der magischen Färbung seines Wassers. Seine spiegelglatte Oberfläche gab dem See den Beinamen „Auge des Berges“.
Ein besonderes Erlebnis ist eine Kajaktour in drei Etappen durch die Tara Schlucht.
Der Nationalpark verfügt über diverse Campingplätze, allerdings ohne Stellplätze für Wohnmobile. Das Kamp kod Boce, in einschlägigen Reiseführern mit zwei Sternen bedacht, bildet mit 30 gut angelegten Stellplätzen eine Ausnahme.
Wohnmobil Tour durch Montenegro – Die Moraca Schlucht im Campingbus
Die Moraca Schlucht sollte auf der Liste der Reiseetappen deines Campingurlaubs nicht fehlen. Nicht umsonst bildete die eindrucksvolle Szenerie die Kulisse für einen der Winnetou-Filme. Hier erwartet dich eine Landschaft voller Kontraste: schroffe, nur spärlich bewachsene Felsen werden durch einen schmalen, strahlend türkisblauen Fluss geteilt. Ein atemberaubender Anblick. Allerdings ist bei der Fahrt mit dem Camper Vorsicht geboten. Die direkt in die Felsen gebaute Straße führt durch enge, teilweise unbeleuchtete Tunnel.
Hast du Lust bekommen auf einen spannenden Urlaub mit dem Wohnmobil in Montenegro? Mach dich einfach auf den Weg und entdecke den noch verträumten Balkanstaat für dich.